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An der Friedensbrücke 23 A
16225 Eberswalde
Barnim
Bio-Gärtnerei mit rund 3 Hektar Freiland und Gewächshäusern, ursprünglich aus der ehemaligen Schlossgärtnerei hervorgegangen
Verkauf ab Hof, über Wochenmärkte (Neuer Markt am Südstern, Die Dicke Linda, Wochenmarkt am Maybachufer, Wochenmarkt Breslauer Platz) und Marktschwärmer, Abo-Gemüsekiste
Hofverkauf
Fr 9:00 bis 16:00 Uhr
regionales Bio-Gemüse, Bio-Jungpflanzen
Nikolas Fink ist Marktbetreiber, Isabel Burmeister Bio-Gärtnerin. Während der eine mit Behörden verhandelt, das Kreuzberger Kiezleben mitgestaltet und mit der Nachbarschaft über Lautstärken und Parkräume spricht, pflanzt, jätet und erntet die andere auf ihrem Betrieb, dem Gärtnerinnenhof Blumberg am nordöstlichen Stadtrand von Berlin. Die täglichen Probleme und Aufgaben des Marktbetreibers und der Gemüsebäuerin unterscheidet sich komplett, und doch verfolgen sie ein gemeinsames Interesse: Berliner:innen sollen regionale und qualitativ hochwertige Lebensmittel mit Bezug zum Erzeugerbetrieb einkaufen können.
Wenn Isabel Burmeister, meist Isy genannt, an ihrem Stand auf dem Neuen Markt am Südstern samstagvormittags über Salatköpfe und Kräuterbünde Wechselgeld herausgibt, erzählen ihre Hände von der zurückliegenden Arbeitswoche. Kräftig sind sie, und immer haftet ein bisschen Erde unter den Nägeln. Gemüsebau ist viel Handarbeit. In Blumberg, 30 Kilometer vom Südstern entfernt, baut die 33-Jährige zusammen mit ihren Mitarbeitenden auf fünf Hektar rund 60 verschiedene Gemüsearten an.
Auch die Kundschaft interessiert sich zur Freude der Gärtnerin für Anbaufragen, ist besser informiert, fragt nach alten Sorten und schätzt auch Revival-Gemüse wie Schwarzwurzel oder Palmkohl. Vor allem aber ihre Salatbar sei beliebt, so Isy. Denn Asiasalate, Postelein oder den aufwändig gepflückten Wildkräutersalat gibt es nicht im Supermarkt. Die Sommer-Bestseller sind fruchtige Tomaten. Acht verschiedene Sorten zählen zum Sortiment, grüne und gelbe Zucchini, Gurken. Im Spätsommer und Herbst liegt der Eigenanteil mit rund 90 Prozent am höchsten, im Winter kaufen die Gärtnerinnen vom Bio-Großhändler Terra Gemüse dazu. „Regionalität ist ein Riesentrend“, sagt Isy, weshalb am Stand grünumrandete Schilder das eigene Gemüse markieren.
„Es ist der persönliche Kontakt, der den Charme eines Wochenmarktes ausmacht“, sagt Nikolaus Fink, der sich selbst nicht Marktbetreiber, sondern Marktplaner nennt. „Die Leute wollen keine Show, sie kaufen gerne da ein, wo sie die Leute kennen.“ Der Plausch mit der Gärtnerin, das Päuschen am italienischen Kaffeestand, etwas Live-Musik – den Besuch auf dem Wochenmarkt verbinden die bis zu 2000 Gäste samstags mit Freizeiterleben. Jeder der rund 50 Stände hat sein eigenes Flair– Nikolaus Fink organisiert nicht nur, er ist auch Komponist der Gesamtatmosphäre des Marktes. Dafür brauche es gutes Gemüse, so Fink, der berlinweit zwölf Märkte betreibt. Das sei nicht immer einfach, denn in der Region gebe es zu wenig Bio-Gemüse. Fink hat eine gute Wahl getroffen. Die beiden Bio-Gemüsebetriebe am Südstern, der Gärtnerinnenhof Blumberg und der Bioland-Hof Zielke aus Vierlinden, haben sich schnell zu Platzhirschen auf dem Markt entwickelt: „Diese Vielfalt der eigenen Produktion, die große Frische: Das macht einen wirklich guten Wochenmarkt aus.“