„Leben kann nicht programmiert werden wie eine Software“

„Leben kann nicht programmiert werden wie eine Software“

Bioland hat zusammen mit 20 Verbänden und Stiftungen eine Resolution unterzeichnet, die die Regulierung und Kennzeichnung von neuen Gentechniken fordert.

Der Europäische Gerichtshof wird sich in den nächsten Wochen zur rechtlichen Einstufung äußern – für Bioland ein wiederholter Anlass, die Politik an ihr Versprechen im Koalitionsvertrag zu erinnern, "auf europäischer und gegebenenfalls nationaler Ebene Regelungen vorzunehmen, die das Vorsorgeprinzip und die Wahlfreiheit gewährleisten".

Denn die Sicherheit dieser neuen Gentechnik-Verfahren ist wissenschaftlich nicht ausreichend belegt. Deshalb muss das Vorsorgeprinzip gelten – CRISPR/Cas und Co. sind gentechnische Verfahren, die auch als Gentechnik einzustufen sind. Diese Methoden greifen direkt in das Erbgut von Organismen ein und produzieren unvorhersehbare Nebeneffekte.

"Das Leben lässt sich nicht programmieren wie eine Software", betont Bioland-Präsident Jan Plagge. "Gentechnische Eingriffe nehmen nur Einzelprobleme in den Blick. Dem entgegen steht der ganzheitliche Ansatz, an dessen Anfang die ökologische Pflanzenzüchtung steht. Die Felder von Bio-Züchtern und -Bauern sind es, die zukunftsträchtige Innovationen in der Agrarwirtschaft hervorbringen, nicht die Labore einzelner Konzerne."

Unternehmen können die neuen Gentechnik-Verfahren sowie die daraus resultierenden Pflanzen und Tiere patentieren lassen. Dies führt zu einer Monopolisierung in der Züchtung. So wird die Wahlfreiheit der Landwirte und der Verbraucher eingeschränkt. "Jeder Landwirt sollte selbst entscheiden können, ob er gentechnisch manipuliertes oder durch ökologische Züchtung entstandenes Saatgut ausbringt", fordert Plagge. "Jeder Verbraucher sollte selbst entscheiden können, ob er Gen- oder Bio-Tomaten in seinen Einkaufskorb legt. Neben der ausreichenden Verfügbarkeit von gentechnikfreiem Saatgut braucht es deshalb eine eindeutige Kennzeichnung: Wo steckt Gentechnik drin, wo nicht?"

Dass Bioland-Bauern ohne Gentechnik wirtschaften wollen, zeigten sie unlängst durch die Verabschiedung einer Resolution für den Erhalt der Gentechnikfreiheit auf Äckern und Tellern.
 
Kontakt
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Gerald Wehde – Pressesprecher
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