Märkisches Landbrot fortan eine Stiftung

Märkisches Landbrot fortan eine Stiftung

Die Demeter-Bäckerei Märkisches Landbrot ist in die Rechtsform einer Stiftung überführt worden. Künftig kann das Unternehmen somit weder verkauft, noch vererbt werden. Es gehört im besten Sinne sich selbst.

Die Gewinne werden nicht privatisiert, sondern gehen an die Stiftung oder verbleiben im Unternehmen. Fortan lenkt ein Stiftungsrat mit Mitarbeitern die Geschicke des Unternehmens. Damit hat sich Geschäfts­führer und bisheriger Alleingesellschafter Joachim Weckmann entschieden, seine Brotbäckerei in ein „Unternehmen in Verantwortungseigentum“ zu geben. Er hat seine Geschäftsanteile der Stiftung übertragen. Weckmann geht in den Vorstand und bleibt zunächst einer der beiden Geschäftsführer, um die Übergabe an die nächste Generation zu begleiten. „Entscheidungen sollen nach demokratischen Prinzipien geführt werden“, so Weckmann.

Feierliche Übergabe der Urkunde zum 91. Jubiläum
Nach den Festreden wurde dem neuen Stiftungsrat am Abend des 18.09. die Urkunde zur Stiftungsgründung von Renate Künast, ihrerseits MdB und ehemalige Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucher­schutz, überreicht. Renate Künast zu Joachim Weckmann: „Du stehst mit Deinem Unternehmen für das Motto ‚Es gibt immer einen Anfang für das Bessere‘ und dem bist Du stets treu geblieben.

Sichtbar wird das an Deinem Engagement: Du hast Projekte zur Verbesserung von Klima- und Umweltschutz auf den Weg gebracht, den ökologischen Landbau gefördert und stets auf Ernährung ohne Gentechnik gesetzt. Dabei hast Du eine beeindruckende Beharr­lichkeit an den Tag gelegt.“ Weitere Festreden gab es von Dr. Dirk Behrendt, Senator für Justiz, Verbraucher­­schutz und Anti­diskriminierung, sowie Martin Hikel, Bezirksbürgermeister von Neukölln, und JürgenTemplin, Bauerngut Libbenichen.

„Gemeinwohl liegt in unserer DNA“
Märkisches Landbrot wurde 1930 als Brotbäckerei und Lieferbetrieb in Berlin-Neukölln gegründet. 1981 übernahm Joachim Weckmann das Unternehmen und stellte auf ökologische Herstellung um, zunächst auf Bioland-Qualität, 1992 mit der ersten Ernte in Brandenburg dann auf Demeter-Qualität. Märkisches Landbrot beliefert heute rund 330 Verkaufsstellen wie beispielsweise Biosupermärkte, inhabergeführte Bioläden, Food Coops und Orte der Gemeinschaftsverpflegung in Berlin und im nahen Umland. Der Umsatz des Unternehmens betrug 9 Millionen Euro im Jahr 2020.

Die Demeter-Brotbäckerei ist seit Jahren konsequent ökologisch und sozial engagiert. Bereits 1994 wurde ein nach EMAS zertifiziertes Umweltmanagementsystem mit Öko-Bilanzierung eingeführt. Seit 2010 backt das Unternehmen klimaneutral. Eine erste Gemeinwohl­zertifizierung (GWÖ) erfolgte 2012 und wird seitdem kontinuierlich fortgeführt. Diese macht den Wertschätzungskreislauf vom Bauern bis hin zum Verbraucher in einer Wertematrix transparent und öffentlich.

Als Mitbegründer vom Märkischen Wirtschafts­verbund e.V. „fair & regional“ Bio Berlin-Brandenburg setzt sich die Bäckerei ein für langfristige, verlässliche Wirtschaftsbeziehungen mit fairen Preisen für Bauern und Partner. Das Unternehmen unterstützt durch regelmäßige Spenden soziale Projekte im Kiez, in der Region und in der Welt. Es fördert den ökologischen Landbau, unterstützt eine vollwertige gesunde Ernährungsweise ohne Gentechnik sowie eine Vielzahl innovativer Projekte zur Verbesserung des Klima-, Natur- und Umweltschutzes. „Gemeinwohl liegt in unserer DNA“, unterstreicht Joachim Weckmann. „Wir wollen einen Beitrag zur Bewältigung drängender gesellschaftlicher Herausforderungen leisten“.

Stiftungszweck
„Um unser gesellschaftliches Engagement auch für die Zukunft dauerhaft und nachhaltig zu sichern, haben wir die Stiftung Märkisches Landbrot errichtet“, so Weckmann. „Wir arbeiten dabei auf Grundlage der Werte: Menschen­würde, Solidarität und Gerechtigkeit, Ökologische Nachhaltigkeit sowie Transparenz und Mitbestimmung.“ Demzufolge dient der Stiftungszweck auch primär der Förderung der Bildung sowie des Umwelt- und Klimaschutzes.

Die Stiftung übernimmt innerbetrieblich Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden. Demokratische und partizipative Führungsprinzipien, soziale Fairness und gute Löhne werden so ausgebaut und gesichert. Als ein „sich selbst gehörendes Unternehmen“ ist der Verkauf von Anteilen ausgeschlossen. Mindestens ein Drittel des Unter­nehmens­gewinnes dient dem Stiftungszweck – der Rest verbleibt im Unternehmen.

Belegschaft und Bauern vertreten, Chef ist das Brot
Die Mitarbeitenden vom Märkischen Landbrot sind für 4 Jahre vertreten durch den Stiftungsrat mit Stefan Palme vom Gut Wilmersdorf. Dieser wurde berufen, um die Belange der ökologisch wirtschaftenden Bäuerinnen und Bauern zu stärken. Bei Neuwahlen hat die Belegschaft ein Vetorecht. Als Vorstand ist Joachim Weckmann für 3 Jahre eingesetzt. „Bei uns ist das Brot der Chef“, unterstreicht Weckmann, wie die flachen Strukturen wirklich zu verstehen sind.

Und würdigt: „Die Helden der Arbeit sind Bauern, Bäcker und andere Handwerker.“ Mit der neu gegründeten Stiftung setzt er ein Zeichen, wie alternative Wirtschaftsweise mit allen Beteiligten im „Wertschätzungskreislauf“ weiterhin erfolgreich sein kann.

Organe der Stiftung:

Vorstand:

  • Joachim Weckmann

Mitglieder des Stiftungsrates:

  • Sabine Jansen, Vertriebsleitung Märkisches Landbrot
  • Katja Noll, Betriebsleitung Märkisches Landbrot
  • Christoph Deinert, Geschäftsführung Märkisches Landbrot
  • Joachim Weckmann, Geschäftsführung Märkisches Landbrot
  • Stefan Palme, Geschäftsführer Gut Wilmersdorf GbR

Stiftungszweck:
Förderung der Bildung, des Umwelt- und Klimaschutzes, des öffentlichen Gesundheitswesens und der öffentlichen Gesundheitspflege, der Entwicklungs­zusammenarbeit sowie der Heimatpflege, Heimatkunde und der Ortsverschönerung.

Mehr: https://www.landbrot.de

Pressekontakt
Sturm! Public Relations – Beratung für strategische Kommunikation
Imke Sturm
Knesebeckstr. 92
10623 Berlin
Tel.: 030 34705177
Mobil: 0172 3250222
E-Mail: sturm@sturm-pr.de
www.sturm-pr.de