Mehr Tempo beim Ökolandbau – und keinen Rückwärtsgang!

Mehr Tempo beim Ökolandbau – und keinen Rückwärtsgang!

Die aktuellen Zahlen des Brandenburger Agrarministeriums zum Ökolandbau klingen erfreulich. Diese positive Entwicklung ist aber angesichts des gesteckten 20-Prozent-Ziels kein Selbstläufer, weitere Impulse müssen von der Umsetzung des Ökoaktionsplans Brandenburg kommen.

Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) teilte jüngst mit, dass in 2021 der Anteil der Brandenburger Ökoflächen bei 15,5 % (2020: 14,4 %) der landwirtschaftlichen Nutzfläche und die Zahl der Brandenburger Bio-Betriebe bei 1.505 (2020: 1.353) liegt. „Es ist zu begrüßen, dass Brandenburg in 2021 mit 7,22 % eine stärkere Wachstumsdynamik als der bundesweite Durchschnitt (4,8 %) aufweist. Die Zahlen dürfen trotzdem nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Brandenburger Wachstumsrate analog zum bundesweiten Trend von 8,24 % (2020) auf 7,22 % gefallen ist“, kommentiert FÖL-Geschäftsführer Michael Wimmer.

Die Devise lautet: Dranbleiben
„Wir brauchen in den kommenden drei Jahren deutlich mehr Tempo, um das Ziel eines Ökoflächenanteils von 20 % zu erreichen“, führt Wimmer aus. Er ist jedoch zuversichtlich, dass die anstehende Umsetzung des Ökoaktionsplans und die neu eingeführte Umstellungsprämie in Höhe von 100 Euro / ha den Landwirtinnen und Landwirten Planungssicherheit und Perspektive gibt. Um die gesteckte Marke von 20 % bis Ende 2024 zu erreichen, benötigen wir ein durchschnittliches Wachstum von 9 % pro Jahr. „Dranbleiben!“ lautet daher die Devise.

Klare Absage an Rückwärtsgang in der Agrarpolitik
Einem Rollback in der Agrarpolitik unter dem Vorwand des Kriegs in der Ukraine erteilt er eine klare Absage: „Wir haben die Probleme auf dem Getreidemarkt, weil 60 % des Korns in den Futtertrögen landet. Die Tierhaltung sollte daher stärker flächengebunden sein. Wenn wir den Krieg als Begründung für einen Rückwärtsgang in der Agrarpolitik nehmen, gehen wir an ein gestriges Problem mit einem vorgestrigen Lösungsansatz heran“, so Wimmer.

Vielmehr brauchen wir eine grundlegende Transformation nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch bei unserem Ernährungssystem. Der Ökolandbau ist und bleibt hier politisches Leitbild, weil er schon lange die richtigen Antworten auf drängende Fragen wie Klimawandel und Verlust der Biodiversität gibt.

Kontakt
Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau
Berlin-Brandenburg e.V. (FÖL)
Michael Wimmer – Geschäftsführer
Marienstraße 19-20
10117 Berlin
Tel.: 030 284824-39
Mobil: 0179 4527147
E-Mail: m.wimmer@foel.de
www.bio-berlin-brandenburg.de