Minister Vogelsänger: Ökolandbau ist eine Erfolgsstory und soll Förderschwerpunkt des Landes bleiben – Ökobauern bangen trotzdem weiter um ihre Zukunft

Minister Vogelsänger: Ökolandbau ist eine Erfolgsstory und soll Förderschwerpunkt des Landes bleiben – Ökobauern bangen trotzdem weiter um ihre Zukunft

Anlässlich seines gestrigen Besuches der Berlin-Brandenburger Bio-Branche zeigte sich Brandenburgs Agrarminister Jörg Vogelsänger von der Leistungsfähigkeit und den Perspektiven der Bio-Branche beeindruckt: “Die Bio-Branche ist eine boomende Wachstumsbranche, deren ausgeprägter Bedarf an regionaler Ware gerade am Berliner Markt eine große Chance für Brandenburg ist – sie wird daher weiterhin ein Förderschwerpunkt der Brandenburger Landesregierung bleiben.”

Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um die Brandenburger Sparpolitik ab 2011 sagte Vogelsänger: "Die bisherigen 16 Mio. Euro für den ökologischen Landbau sind für 2011 gesichert, für die weitere Planung müssen wir aber die Vorgaben aus Brüssel für die nächste Förderperiode abwarten". Michael Wimmer von der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg (FÖL) e.V. begrüßte das grundsätzliche Bekenntnis zu der Förderwürdigkeit des Ökolandbaus, wünscht sich aber angesichts des ohnehin sehr geringen Landesanteils von 8% für die nahe Zukunft eine Aussage, wie sich die Zukunft jener Betriebe darstellt, deren bestehende 5-Jahresverträge in den nächsten Jahren auslaufen.

Auch Sascha Philipp, Geschäftsführer des besuchten Landgutes Pretschen und agrarpolitischer Sprecher des Brandenburger Ökolandbaus, betont die existenzielle Bedeutung von Planungssicherheit für die Betriebe: "Die Wirtschaftsweise ist darauf ausgelegt, Bodenfruchtbarkeit und Unkrautbekämpfung durch eine langfristige angelegte Fruchtfolge sicher zu stellen. Auch für die anstehenden Investitionen benötigen Bio-Betriebe Planungssicherheit, sodass sie auch in zwei oder drei Jahren noch ökologisch wirtschaften und kalkulieren können."

Die Bio-Branche wird die Diskussion daher in den nächsten Wochen und Monaten intensiv beobachten und begleiten, zumal sich die Landesregierung im Koalitionsvertrag klar dazu bekannt hat, den ökologischen Landbau auszubauen und gezielt zu fördern (s. hierzu auch: Hintergrundinformation).

Die noch bestehenden Potenziale für die Herstellung, Verarbeitung und Vermarktung mit regionalen Produkten fielen besonders beim Blick in die Regale von Berlins größtem Bio-Supermarktbetreiber Bio Company und im Lager von Berlins größtem Bio-Großhändler Terra Naturkost auf. Dessen Geschäftsführer Meinrad Schmitt sieht es als eine der wichtigsten Aufgaben der Branche und seines Unternehmens an, den erreichten Regionalanteil am Berliner Bio-Markt weiter zu erhöhen: "Wir haben hier einen riesigen Bedarf an neuen Betrieben, die in enger Abstimmung mit uns neue Produktionslinien aufbauen."

Die Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg (FÖL) e.V. hatte am 04. August 2010 gemeinsam mit den Anbauverbänden Bioland, Demeter, Naturland und Verbund Ökohöfe Nordost zu einer ganztägigen Pressefahrt zu Erzeugungs-, Verarbeitungs- und Handelsbetrieben eingeladen. Die Stationen entlang der regionalen Wertschöpfungskette waren: Landgut Pretschen, Gläserne Molkerei in Münchehofe, Terra Naturkost in Berlin-Neukölln, Bio Company-Filiale in Berlin-Mitte am Hackeschen Markt.

Weiterführende Informationen:

Ansprechpartner:
Arbeitskreis Ökologischer Landbau Brandenburg
Sascha Philipp
Tel.: 035476 – 17 516
Mobil: 0171 – 68 733 01
E-Mail: s.philipp@landgut-pretschen.de

Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau
Berlin-Brandenburg (FÖL) e.V.
Michael Wimmer
Tel.: 030 – 28 48 24 39
Mobil: 0179 – 45 27 147
E-Mail: m.wimmer@foel.de