Wir begrüßen dm als neuen Mieter

Wir begrüßen dm als neuen Mieter

Wir freuen uns, dass ab Sommer der Drogeriemarkt dm als langfristiger Mieter das Angebot in der Markthalle Neun erweitern wird. Dm tritt an die Stelle unseres bisherigen Mieters Aldi Nord, dessen Geschäftsführung bereits seit Februar 2020 mehrfach angeküdigt hat, den Standort in der Markthalle Neun aufgeben zu wollen.

Im Übrigen war der Verzicht auf einen Lebensmitteldiscounter in der Markthalle Neun von Anfang an Teil des Nutzungskonzepts, das mit dem damals rot-roten Senat im Kaufvertrag vereinbart worden war. Aldi wird Ende April ausziehen. Dieses umfangreiche Sortiment an Drogeriewaren ergänzt ideal das Angebot unserer kleinen eigenständigen Lebensmittel- und Gemüsehändler*innen in der Markthalle. Dm bietet nicht nur Qualität und gute Preise; der Drogeriemarkt legt auch besonderen Wert auf faire und soziale Arbeitsbedingungen für seine Mitarbeiter*innen und Handelspartner*innen – und passt mit dieser Haltung perfekt zur Markthalle Neun. Aus vielen Gesprächen mit den Anwohner*innen wissen wir, dass das neue dm-Angebot genau das ist, was viele Kund*innen der Nachbarschaft seit Langem vermisst haben.

Neben einem großen Angebot alltäglicher Non-Food-Artikel wie Produkte für Babys und Kleinkinder, Hygiene- und Kosmetikartikeln, Reinigungsmitteln, einem Fotoservice, das es bisher in der Markthalle nicht gab, bietet der dm-Markt ein Trockensortiment an Bio-Lebensmitteln (keine Frischware). Ein quantitativer und qualitativer Sprung ist die Möglichkeit, neben dem Vor-Ort-Angebot aus 17.000 online angebotenen Artikeln auszuwählen und die online gekauften Produkte im dm-Markt in der Markthalle abholen zu können.

Mit seiner Unternehmenskultur passt dm gut in die Philosophie, um die wir uns in der Markthalle Neun bemühen. Im Gegensatz zum langfristigen Mietvertrag, den wir jetzt mit dm haben, war der laufende Mietvertrag mit Aldi Nord mit einer sehr kurzen Kündigungsfrist vereinbart worden, und seit Anfang 2020 erklärte Aldi Nord sowohl uns wie auch dem Bezirksamt gegenüber wiederholt, nach einer größeren Fläche im Umfeld der Markthalle Neun zu suchen, da die Fläche der Filiale in der Markthalle Neun nach dem neuen
Aldi-Ladenkonzept zu klein sei. Die Markthalle Neun braucht aber einen langfristigen und verlässlichen Vertrag mit dem Ankermieter, um sich weiter entwickeln zu können – und nicht zuletzt, um Arbeitsplätze in der Markthalle Neun sichern und weitere Standinhaber*innen gewinnen zu können.

Uns ist bewusst, dass der Auszug von Aldi in der Markthalle für viele Nachbar*innen eine Veränderung der gewohnten Einkaufsroutine bedeutet. Das bedeutet jedoch nicht, dass es im Kiez keine Nahversorgung mit Discounterlebensmitteln mehr gibt: Der nächste Lidl mit seinem wesentlich größeren Angebot liegt fußläufig und gut erreichbar nur 300 Meter von der Markthalle Neun entfernt.

Und: Für Menschen, die nicht in der Lage sind, ihre Einkäufe in der Markthalle selbst zu erledigen, wird die Markthalle Neun ihren seit Anfang des Jahres ehrenamtlichen Einkaufsservice auch weiterhin anbieten. Zusätzlich bietet das in der Muskauer Straße/Ecke Eisenbahnstraße gelegene Start-up-Unternehmen Gorillas laut Eigenwerbung die Lieferung von über 1000 Lebensmittel- und Non-Food-Artikeln zu Supermarktpreisen innerhalb von zehn Minuten.

Aldi wurde von dem Landesunternehmen Berliner Großmarkt GmbH in die Halle geholt, um sie vor der Schließung zu bewahren. Neben Drospa und KiK war es in den späten Nuller-Jahren auch Aldi zu verdanken, dass die ansonsten fast leere Markthalle nicht geschlossen wurde. Wir drücken unseren Respekt und Dank gegenüber den vielen Aldi-Mitarbeiter*innen aus, die in diesen Jahrzehnten in unserer vielfältigen Nachbarschaft einen anstrengenden Job voller Energie, mit stabiler Frustrationstoleranz und unzerstörbarem Humor gemacht haben. Sie waren uns seit unserer Übernahme der Markthalle im Jahr 2011 geschätzte Kolleg*innen!

Jetzt beginnen wir ein neues Kapitel für den Lebensmittelhandel in der Markthalle Neun, in dem wir uns von einer Megastruktur im Lebensmittelhandel verabschieden und darauf hoffen, dass sich unsere kleinen Händler*innen nach der Pandemie wieder stabilisieren und mit neuen Impulsen weiterentwickeln können. Das Verhältnis zwischen Landwirtschaft, Megahandelsstrukturen und Preiserwartungen bei Kund*innen ist aus den Fugen geraten – Schlachtereiskandale, eine zunehmende Verzweiflung bei vielen Landwirt*innen angesichts zu niedriger Ankaufspreise der Handelsketten, Insektensterben wegen ausgeräumter Landschaften und die Nitratbelastung des Grundwassers in vielen Regionen sind die Folgen.

Dass Menschen mit wenig Geld in diesem unfairen Kräftespiel ökonomisch leiden, sehen wir und unsere Händler*innen. Deshalb bemühen sich alle in der Markthalle Neun um preislich angemessene Angebote – im Rahmen ihrer ökonomischen Möglichkeiten.

Kontakt
Markthalle Neun GmbH
Eisenbahnstraße 42/43
10997 Berlin
Tel.: 030 610734-73
Fax: 030 610734-74
E-Mail: info@markthalleneun.de
https://markthalleneun.de