Landkorb – Bio-Lieferservice vom Lindenhof

Im havelländischen Rohrlack, wo die Reise der Bio-Kiste beginnt und aus der digitalen Bestellung eine greifbare Lieferung wird, gibt Carlo den Takt an, in dem die blauen Klappkisten, die auf Förderbändern an elf Stationen vorbeirollen, immer voller werden. Milchprodukte, Obst und Gemüse, frisch geschnittener Käse, Wurst, Fleisch und sogar Kosmetikartikel, alle Produkte sind biozertifiziert und kommen, wenn möglich, aus der Region.

Die thematischen Kisten, Gemüse-, Obst-, Käse- oder Wurstkorb, liefern wöchentlich saisonal Abwechslungsreiches. Darüber hinaus bietet der Webshop über 6000 Produkte, von Apfel bis Zahnpasta. Das Angebot kann außerdem nach Ernährungsgewohnheiten oder Allergien gefiltert werden. So sind koschere, laktosefreie oder vegane Optionen dabei. Die Produktpalette ermöglicht die Bestellung bei nur einem Anbieter, der den gesamten Einkauf bequem bis an die Haustür liefert. Ein Modell mit Wachstumspotenzial. „Die Kunden vertrauen mehr und mehr auch auf Produkte, die sie im Internet sehen, aber nicht anfassen können“, erklärt Sperberg. Die Pandemie habe diesen Trend noch verstärkt.

Rund 900 Produkte des Landkorbs kommen aus der Region. Dazu gehören vor allem – im Webshop gekennzeichnete – Kräuter und Gemüse vom Lindenhof, der eigenen, 15 Hektar großen Bio-Gärtnerei. Zudem arbeitet das Familienunternehmen mit mehr als 60 regionalen Erzeugerbetrieben zusammen. Der Landkorb kooperiert mit der Gläsernen Molkerei im Spreewald und der benachbarten Bio-Bäckerei Vollkern. Einige Produkte, wie der Käse des Siebengiebelhofs aus dem südlichen Mecklenburg, das Saatgut der Gärtnerei Keimzelle im Nachbardorf Vichel oder die Tees und Kräutermischungen der nahen sozialtherapeutischen Sternhof-Werkstätten, sind im Naturkostfachhandel in Berlin sonst kaum zu finden. So ist der Landkorb auch eine wichtige Vermarktungsplattform für kleinere regionale Bio-Betriebe.

Ein Großteil der wöchentlich 4000 Bestellungen geht in erdgasbetriebenen Transportern nach Berlin. Innerhalb des Berliner S-Bahn-Rings wird bereits über die Hälfte der Bio-Kisten klimafreundlich über den Radlogistiker Zukunftsangelegenheiten ausgefahren. Tendenz steigend. Das Netzwerk für grüne Stadtlogistik, erst 2019 gegründet, konnte sich auch deshalb schnell am Markt etablieren, weil sich die Lieferdienste Brodowiner Ökokorb und der Landkorb im Sinne einer umweltverträglichen Lieferlogistik zusammengeschlossen haben.