Agrarstaatssekretärin Bender stellt neue Existenzgründungsbeihilfe für Junglandwirte in Aussicht

Agrarstaatssekretärin Bender stellt neue Existenzgründungsbeihilfe für Junglandwirte in Aussicht

Brandenburgs Agrarstaatssekretärin Silvia Bender war heute zu Gast bei der Gärtnerei Bosse Johannisson im havelländischen Rathenow. Zum Auftakt einer dreitägigen Fachexkursion für junge Landwirtinnen und Landwirte stellten diese ihre Betriebskonzepte vor und forderten von der Politik bessere Beratungsangebote und eine bessere finanzielle Förderung.

„Die Unterstützung von Junglandwirtinnen und Junglandwirten, die in der Landwirtschaft tätig werden wollen oder es bereits sind, ist für unser Ministerium ein wichtiges Anliegen“, sagte die Agrarstaatssekretärin in ihrer Begrüßung. Sie erklärte weiter: „Wir setzen dabei auf Beratung bei der betrieblichen Weiterentwicklung und die fachliche Begleitung. Deshalb begrüße ich das Mentoring-Programm der FÖL, bei dem zwölf Junglandwirtinnen und Junglandwirten je ein erfahrener Landwirt zur Seite gestellt wird.“

Der Bedarf an Fach- und Führungskräften in der Brandenburger Landwirtschaft ist groß, die Zahl der Gründungswilligen steigt. Doch die Hürden sind hoch. Der Einstieg in die Branche ist kapitalintensiv, der Zugang zu Flächen wird immer schwerer, und das vorhandene Beratungsangebot greift zu kurz. Die FÖL baut deshalb mit dem Bündnis Junge Landwirtschaft und der Regionalwert AG Berlin-Brandenburg das Projekt „Netzwerk für Mentoring und Beratung für Junglandwirte in Brandenburg“ auf. Dessen Ziel: die Unterstützung und Begleitung bei Hofübergaben und Existenzgründungen.

Wie wertvoll das Wissen anderer ist, verdeutlichte Junglandwirt Philipp Adler. Sein Gemüsebaubetrieb „Good Food Syndicate“, den er mit seiner Partnerin Lena Buss führt, wird innerhalb des Projekts von Mentorin Sabine Kabath (Bio-Gärtnerei Watzkendorf) beraten. „Mentoring ist für uns Gold wert. Der Erfahrungsvorsprung von Sabine ist ungemein hilfreich, er spart uns z.B. bei Fragen zur Pflanzengesundheit oder der Anbauplanung viel Zeit und Geld“, so Adler.

Weitere Fördermöglichkeiten stellte die Agrarstaatsekretärin durch die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU in Aussicht: „In Brandenburg planen wir ab der neuen Förderperiode 2023, ähnlich wie in Sachsen-Anhalt, eine Existenzgründungsbeihilfe im Rahmen der zweiten Säule, mit der Junglandwirtinnen und -landwirte Unterstützung über mehrere Jahre hinweg erhalten können. Wir sind uns sicher, dass damit zum einen dem Berufsnachwuchs und den Betriebsübernehmenden bessere Chancen eingeräumt und zugleich die Unternehmensentwicklung in den ländlichen Gebieten gestärkt werden kann.“

Nach dem Termin bei Bio-Gärtner Bosse Johanisson geht es für die Junglandwirtinnen und Junglandwirte am 8.10. (Landhof Lindenberg Hartmut & Marius Wöllner GbR, Zehrental, und Solawi Pflanzgarten Hitzacker, Hitzacker), 9.10. (Kattendorfer Hof, Kattendorf, und Carstens Highlands, Hamdorf) und 10.10. (De Öko Melkburen GmbH, Lentföhrden) zu etablierten Bio-Betrieben in benachbarten Bundesländern.

Das Projekt „Aufbau eines Netzwerkes für Mentoring und Beratung für Junglandwirte in Brandenburg“ wird vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg und dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums der Europäischen Union gefördert.

Kontakt
Friederike Dexters-Grund
Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg (FÖL) e.V.
Marienstr. 19-20, 10117 Berlin
Tel.: 030 28482426
E-Mail: f.dexters-grund@foel.de
Web: www.bio-berlin-brandenburg.de