Berlin-Brandenburg setzt Trends auf der BioFach 2024

Berlin-Brandenburg setzt Trends auf der BioFach 2024

Berlin-Brandenburger Unternehmen präsentieren sich auf der BioFach, Weltleitmesse für Bio in Nürnberg, wie gewohnt ideenreich und innovativ. Trendthemen bleiben pflanzenbasierte Ernährung und transparente Zutatenlisten. Der Bio-Fachhandel erholte sich ab dem 2. Quartal 2023 und verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr wieder steigende Kund:innenzahlen.

„Nach den Krisenjahren (Corona, Inflation) ist im Handel wieder mehr Platz für neue Produkte und Marken“, erklärt FÖL-Geschäftsführer Michael Wimmer. Die Innovationskraft der Hauptstadtregion ist ungebrochen. Am Berlin-Brandenburger Gemeinschaftsstand präsentieren sich dieses Jahr 37 Unternehmen, so viele wie noch nie. Start-ups wie Peaceful Delicious aus Beeskow sind mit ihrem auch internationel erfolgreichen Tempeh aus Hülsenfrüchten wahre Trendsetter im Segment der pflanzenbasierten Ernährung. Das Brandenburger Unternehmen verkostete auf der BioFach auch Tempeh aus fermentierten Brandenburger Bio-Linsen.

Goodmoodfood erzeugte schon am ersten Messetag mit seinem vitalisierenden koffeinfreien Pilz-Kakao ein richtiges Medien-Hallo und die von Champs auf der Messe gelaunchten veganen Schokoriegel treffen den Nerv der Zeit: Kurze, transparente Zutatenlisten (clean label) und nachhaltige Produktions- und Verpackungskonzepte. „Der Markt geht weg von hochverarbeitetem Fleischersatz hin zu pflanzlichen Alternativen mit guten und natürlichen Zutaten“, weiß Lars Strenge von Peaceful Delicious.

Berlin bei Bio-Umsätzen bundesweit führend

Um fünf Prozent sind die Bio-Umsätze laut BÖLW und AMI bundesweit im Jahr 2023 gestiegen, der Gesamtumsatz lag damit bei 16,1 Milliarden Euro. Berlin belegt im Bundeslandvergleich mit einem Anteil der Verbraucherausgaben für Bio-Frischeprodukte mit 12 Prozent den Spitzenplatz.

Bis April des Vorjahres zeigte sich der Bio-Absatzmarkt über alle Einkaufsstätten hinweg rückläufig. Die gute Nachricht: Bio-Kund:innen bleiben ihren Werten treu und kaufen weiter Bio, wechselten in den Krisenjahren 2022 bis Mitte 2023 jedoch vermehrt die Einkaufsstätten und griffen häufiger zu Bio-Handelsmarken. 2023 stammten 56 Prozent des Bio-Umsatzes laut Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) von Handelsmarken (52 Prozent im Jahr 2022).

Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) konnte seine Bio-Umsätze um 7,2 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro steigern und damit einen Marktanteil von 67 Prozent erreichen, 40 Prozent davon im Discount.  Insgesamt ist der Bio-Anteil am Lebensmittel-Gesamtumsatz um 0,1 Prozent zurückgegangen, das ist darauf zurückzuführen, dass die konventionellen Produkte im Vergleich deutlich stärker im Preis gestiegen sind. Dies belegt einmal mehr, dass Bio-Produkte als Inflationsbremse wirken.

Bio-Produkte in Krisenzeiten preisstabiler als konventionelle

Der Absatz im Naturkostfachhandel, der im Jahr 2022 aufgrund des veränderten Einkaufsverhaltens der Verbraucherinnen und Verbraucher Umsatzeinbußen hinnehmen musste, erholt sich ab Mitte 2023 wieder und stieg 2023 national um 0,2 Prozent, nach Erhebungen der FÖL in der Region Berlin-Brandenburg 2023 sogar um 2,7 Prozent. Die Anzahl der Kund:innen im Naturkostfachhandel nahm im Jahresverlauf 2023 wieder zu: „Trotz des realen Kaufkraftverlustes kauften 2023 mehr Kunden im Biofachhandel ein als 2022“, berichtete Fabian Ganz von bioVista.

Der Berlin-Brandenburger Länderstand wird vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt.