Glyphosat: Eine Ursache des Bienensterbens

Glyphosat: Eine Ursache des Bienensterbens

Grüne Liga fordert von der Bundesregierung schnelles Handeln und ein schnelles Ausstiegszenario für Glyphosat

"Die Verdachtsmomente werden immer stärker: Der Ausstieg aus der Nutzung von Glyphosat muss schnell erfolgen. Glyphosat steht in Verdacht krebserregend beim Menschen zu sein, ist wesentlich am Bienenvölkersterben beteiligt und ein starker Gewässerschadstoff", so Tomas Brückmann von der Grünen Liga. "Wir fordern Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Glöckner (CDU) auf, die Arbeiten am Ausstiegszenario des Totalherbizids jetzt endlich zu beschleunigen und einen baldigen Ausstieg aus der Nutzung von Glyphosat zu beginnen. Die Grüne Liga unterstützt die Haltung des Bundesumweltministeriums. Dieses ist extrem kritisch gegenüber Glyphosat. Es hält den Pestizidwirkstoff nur für genehmigungsfähig, wenn erhebliche Risikominimierungsmaßnahmen zum Schutz der Biodiversität in eine Zulassung integriert werden", ergänzt Brückmann.

Biologen der University of Texas legten aktuell neue Forschungsergebnisse zu Glyphosat vor. Diese  zeigten, dass die Ausbringung von Glyphosat in Konzentrationen, die als unbedenklich gelten, acht lebenswichtige Bakterien im Darm der Bienen unterdrückt. Dabei wurde die Sterblichkeit der Bienen erhöht. Bakterien im Darm sind die Grundlage für eine gesunde Darmflora und die Basis für ein stabiles Immunsystem. Dem Hersteller und früheren Patentinhaber Monsanto ist die antibakterielle Wirkung von Glyphosat gut bekannt. Er erreichte 2008 dafür ein Patent ein. Glyphosat ist seit 2010 als Antibiotikum mit der Patentnummer 7.771.736 geschützt.

Hintergründe
Glyphosat ist das meist verwendete Breitbandherbizid in Deutschland. Es wird auf ca. 40 Prozent aller Ackerflächen in Deutschland eingesetzt. Dabei zerstört es die Lebensräume von Insekten und Vögeln und trägt so zum Artensterben bei. Außerdem zählt Glyphosat zu den  Gewässerschadstoffen, wird aber regelmäßig in verschiedensten Gewässern aufgefunden.

Die Menschen in Deutschland sind bereits einer Dauerbelastung mit diesem Stoff ausgesetzt. Das belegt eine Studie zu Glyphosat im Urin. Das Umweltbundesamt (UBA)  veröffentlichte in Januar 2016 eine Studie über den Zeitraum von 2001 bis 2015. Hier wurde bei bis zu 60 Prozent der Probanden Glyphosat im Körper nachgewiesen.

Quellen
Infos zur der Forschung der Biologen der University of Texas: www.pnas.org/content/early/2018/09/18/1803880115

Die Studie des Umweltbundesamtes zur Wirkung von Pestiziden auf die Nahrungskette finden Sie unter: www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/texte_30_2014_protection_of_biodiversity.pdf

Kontakt
Grüne Liga e.V. – Netzwerk Ökologischer Bewegungen
Tomas Brückmann – Pestizidexperte
Greifswalder Straße 4
10405 Berlin
Mobil: 0176 43140764
E-Mail: tomas.brueckmann@grueneliga.de
www.grueneliga.de