Jungbauern in Brandenburg fordern: Neue Förderperiode in der Agrarpolitik nutzen, um neue Betriebe in der Mark zu gründen!

Jungbauern in Brandenburg fordern: Neue Förderperiode in der Agrarpolitik nutzen, um neue Betriebe in der Mark zu gründen!

Mit einem Forderungspapier wenden sich Brandenburger Jungbäuerinnen und -bauern an die Landesregierung und an die Mitglieder des Agrarausschusses, der heute u.a zum Thema Junglandwirte in Brandenburg debattieren wird. Zentrale Forderungen sind eine Junglandwirteprämie, spezielle Beratung und Begleitung bei Betriebsgründung und -übergabe, die Vergabe landeseigener Landwirtschaftsflächen nach Kriterien und die Förderung von Existenzgründern in der Ausbildung.

Regionale Lebensmittel boomen in der Hauptstadtregion, dringend werden Erzeuger gesucht, die frische Lebensmittel vom Feld auf den Tisch liefern. Für Jungbauern bietet das die große Chance aufs Land zu gehen, dort zu leben und einen landwirtschaftlichen Betrieb aufzubauen oder zu übernehmen. „Es gibt hier ein riesiges Potenzial, Konsumenten greifen immer mehr nach regionalen und authentischen Lebensmitteln. Das stellt für uns junge Menschen eine Riesenmöglichkeit dar – wären da nicht diese enormen Startschwierigkeiten. Die Investitionskosten für Hof, Land, Tiere und Inventar sind so hoch, dass es bei den aktuellen Marktpreisen fast unmöglich ist, in der Anfangsphase liquide zu bleiben“, sagt Phillip Brändle, Jungbauer aus der Nähe von Berlin, der gemeinsam mit seiner Freundin aktuell versucht, einen Betrieb im Osten von Brandenburg zu übernehmen.

„Wir wollen auf dem Land leben, arbeiten und uns vor Ort engagieren. Wir möchten den ländlichen Raum lebendig halten. Aber dafür brauchen wir auch die Chance, uns auf dem Land niederzulassen. Dieses – auch gemeinwohlorientierte – Ziel sollte die Brandenburger Landesregierung mit einer Junglandwirteförderung unterstützen, um Gründungen zu ermöglichen und Perspektiven zu schaffen.“ Brändle verweist auf das Vorbild Sachsen-Anhalt, dort gibt es eine Junglandwirteprämie mit Modellcharakter für Brandenburg.

Auch bei der Vergabe landeseigener Landwirtschaftsflächen fordern die Jungbauern endlich zum Handeln auf. „Statt die Flächen meistbietend zu verpachten oder sogar zu verkaufen, sollte das Land Brandenburg seine Flächen an Junggründer mit klugen Betriebskonzepten verpachten. Damit würde ein Beitrag zur ländlichen Entwicklungspolitik geleistet, so dass nicht nur Megabetriebe in Brandenburg bestehen können“, so Hanna Erz, Jungbäuerin vom Bauernhof Erz in Rathstock. Der Betrieb hält Hühner und baut u.a. Kartoffeln und Kürbis an und vermarktet diese ausschließlich regional. „Wir könnten viel mehr machen, brauchen dazu aber Flächen“. Für bestehende aber auch künftige Betriebe ist der Zugang zu Land die Grundlage. „Neugründungen könnte das Land Brandenburg mit wenigen Maßnahmen unterstützen und neue Menschen aufs Land bringen. Wir würden uns sehr über Nachbarn freuen“ so Hanna Erz weiter.

Weitere Forderungen sind spezielle Beratungsleistungen für Neugründer, eine Koordinationsstelle als Ansprechpartner für Existenzgründer und auch Maßnahmen, um dem Fachkräftebedarf in der Landwirtschaft zu begegnen. Dafür sollen u.a. Lehrinhalte der Existenzgründung insbesondere in der Meister-Ausbildung miteinfließen.

Kontakt
Bündnis Junge Landwirtschaft e.V.
Kampagne „Bauer sucht Land – Für neue ExistenzgründerInnen in der Landwirtschaft“
c/o FÖL e.V.
Marienstraße 19/20
10117 Berlin
E-Mail: hallo@bjl-ev.de
https://buendnisjungelandwirtschaft.org