Altes Handwerk, neue Technik

Entlang Deutschlands ältester künstlicher Wasserstraße fahren wir von Eberswalde zum Industriedenkmal Schiffshebewerk Niederfinow. Unterwegs erfreuen wir uns an traditionellem Handwerk und süßem Gebäck.

Vom Bahnhof radeln wir hinunter in den Stadtkern von Eberswalde. Das Rad-Haus Kattanek liegt auf dem Weg, sodass wir fix deren Service nutzen und die Reifen aufpumpen lassen. Bei der Privatbäckerei Wiese halten wir erneut an und decken uns mit Bio-Backwaren ein, Eberswalder Spritzkuchen dürfen natürlich nicht fehlen. Gleich um die Ecke, bei Globus Naturkost , schlendern wir durch den Laden, besonders Käse-Fans kommen hier auf ihre Kosten.

Nun aber ab aufs Rad und raus aus der Stadt, entlang des mehr als 400 Jahre alten, denkmalgeschützten Finowkanals. Wir folgen dem Treidelweg, auf dem bis Ende des 20. Jahrhunderts Mensch und Zugtier für die Schleppschifffahrt mühsam Frachtkähne flussaufwärts gezogen haben. Hinter der Ragöser Schleuse verlassen wir die Route am Kanal für ein kurzes Stück Radweg durch den Wald, bevor sich das Finowtal vor uns ausbreitet. Wir passieren Niederfinow mit seinem historischen Ortskern und stoppen bei der Feinbrennerei am Hebewerk: Dort zaubert Jana Müller, unterstützt von ihrem Schwager, aus regionalen Bio-Zutaten Brände und Liköre, die im Hofladen zu erwerben sind. Natürlich kosten wir nur einen kleinen Schluck – wir wollen ja verkehrstauglich bleiben!

Gleich dahinter ragen die zwei Schiffshebewerke in den Himmel. Sie überwinden den 36 Meter großen Höhenunterschied zwischen der Oder und dem Oder-Havel-Kanal. Neben dem älteren, 1934 in Betrieb genommenen Stahlkoloss, wurde 2022 ein zweites, größeres Hebewerk eingeweiht. Das erschließt die Ost-West-Verbindung Stettin-Berlin-Duisburg auch für Containerschiffe.

So schön ist der idyllische Fahrradweg entlang des Finowkanals, dass wir die gleiche Strecke zurückradeln. Den nächsten Stopp machen wir beim Camping Triangel Niederfinow hinter der Stecherschleuse. Der schöne Zeltplatz am Wasser Symbol See bietet z.B. Kuchen und Kartoffelsalat aus eigener Herstellung sowie einen Shop mit vielen Bio-Produkten.

Nach einer kleinen Stärkung geht es zurück nach Eberswalde. Wir belohnen uns zum Schluss der Tour am Regionalladen Krumme Gurke mit Bio-Kaffeespezialitäten, kalten Getränken und Zimtschnecken.