Was kann ich tun?

Workshop "Nachhaltige Verpflegung mit Bio- Lebensmitteln in Kita und Schule Bio kann jeder" Domäne Dahlem, 14195 Berlin
Workshop "Nachhaltige Verpflegung mit Bio- Lebensmitteln in Kita und Schule Bio kann jeder" Domäne Dahlem, 14195 Berlin
Mit dem Einkauf können Verbraucherinnen und Verbraucher den Ökolandbau stärken – je nachdem, was sie aufs Kassenband legen oder mit einem Klick bestellen.

Bio-Lebensmittel aus Berlin-Brandenburg, die gerade Saison haben, dürfen gern die erste Wahl sein. Sie sind gut für die Umwelt und das Klima, fördern die regionale Wertschöpfungskette, sorgen also dafür, dass Anbau, Verarbeitung und Vermarktung in der Region stattfinden, garantieren kurze Transportwege und den Erhalt von Arbeitsplätzen.

Besonders praktisch ist die Belieferung mit einer Bio-Kiste. Bei einigen Bio-Betrieben wird in der Saison wöchentlich geliefert, was auf dem Feld und im Gewächshaus wächst. Andere bieten saisonale Produkte von den eigenen Flächen und ein darüber hinaus gehendes Naturkostsortiment an, auch der regelmäßige Bezug als Abonnement kann gewählt werden. Eine weitere Variante ist die Mitgliedschaft bei einer Solidarischen Landwirtschaft (Solawi). In Berlin-Brandenburg gibt es ungefähr ein Dutzend biozertifizierter Solawis. Dort wirtschaften die Mitglieder gemeinsam mit den Bio-Landwirtinnen und -landwirten. Sie bezahlen für ein Jahr im Voraus einen festgelegten Betrag und erhalten dafür das, was geerntet werden kann. In der Regel liefern die SoLaWi-Betriebe die Erntekisten zu zentralen Abholpunkten in Stadt und Land. Das Mitackern ist ausdrücklich erwünscht, manchmal ist die (überschaubare) Anzahl vertraglich festgelegt, anderswo können die Mitglieder bei Interesse mal vorbeischauen und mitmachen. Unter allen liefernden Bio-Betrieben nimmt die Anzahl derer zu, die klimafreundlich mit E-Mobilität bzw. auf den letzten Kilometern durch Berlin mit dem Lastenrad zustellen.

Als Mitglieder einer Marktschwärmerei, von denen es in Berlin-Brandenburg fast 40 gibt, suchen sich die Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Produkte regionaler Produzentinnen und Produzenten, darunter sind auch biozertifizierte, online über die Plattform aus. Sie bezahlen im Voraus und lassen sich den Einkauf zu einem Abholpunkt liefern. So eine sogenannte Schwärmerei kann z.B. eine Gärtnerei, ein Gemeinschaftsgarten oder ein Vereinshaus sein und hat für die Abholung ca. eine Stunde geöffnet. Oft sind die Betriebsinhaberinnen und -inhaber auch vor Ort, um die Lebensmittel auszuhändigen – nett für den persönlichen Bezug. So eine persönliche Note hat auch der Einkauf auf dem Öko- oder Wochenmarkt mit Bio-Anbieterinnen und -anbietern. Denn auch hier verkaufen die Bio-Landwirtinnen und -landwirte selbst ihre Erzeugnisse. Mit einer guten Auswahl an regionalen Bio-Produkte punkten nicht zuletzt Bio-Läden und Bio-Supermärkte, letztere zunehmend mit einem Lieferservice. Und auch der Lebensmitteleinzelhandel baut sein Bio-Sortiment kontinuierlich aus und bietet seinen Kundinnen und Kunden teils regionale Bio-Ware.

Der Einkauf im Hofladen ist perfekt für diejenigen, die vom Ausflug mit leckeren Bio-Lebensmitteln nach Hause fahren oder, wenn Sie auf dem Dorf wohnen, in der Nachbarschaft einkaufen möchten. Sie sehen vor Ort, wie die Tiere gehalten werden, die Pflanzen sprießen und das Lebensmittelhandwerk funktioniert. Über die Webseite https://www.bio-berlin-brandenburg.de/bio-adressen der FÖL e.V. lassen sich die nächsten Einkaufsadressen ganz leicht recherchieren.

Sich über den Einkauf hinaus engagieren

Wer sich auf gesellschaftlicher Ebene einbringen und für die Agrar- und Ernährungswende stark machen will, hat ebenfalls viele Möglichkeiten: Die Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg e.V. (FÖL) agiert als Dachorganisation und Sprachrohr der ökologischen Lebensmittelwirtschaft in Berlin-Brandenburg. Der gemeinnützige Verein setzt sich u.a. für die Information von Verbraucherinnen und Verbraucher, den Aufbau von regionalen Wertschöpfungsketten und Beratungsformaten und mehr Bio in Kita- und Schulküchen ein und vernetzt die Beteiligten. Jede und jeder kann FÖL-Mitglied werden und somit helfen, dass immer mehr Bio-Lebensmittel in der Region angebaut und vermarktet werden können.1

Ernährungsräte in Berlin und Brandenburg betreiben als zivilgesellschaftliche Netzwerke Lobbyarbeit und stellen Informationen zur Verfügung.2 Außerdem unterstützen sie den Aufbau von dezentralen LebensMittelPunkten (LMP). Dort trifft sich die Nachbarschaft zum gemeinsamen Kochen und Essen und oft gibt es auch eine Solawi-Abholstation und einen Verteiler für gerettete Lebensmittel. Ernährungsbildung findet hier ebenfalls statt.3 Der Slow-Food-Bewegung geht es um genussreiches Essen auf Grundlage von frischen, vielfältigen und nahrhaften Lebensmitteln, die nicht nur gut schmecken, sondern auch unter fairen Bedingungen hergestellt werden. In Ortsgruppen, den Convivien, wird daran praktisch gearbeitet. Tipps für einen Alltag im Sinne von Slow Food, Rezepte, den Genussführer und die nächsten Termine gibt es online.
Die Regionalwert AG Berlin-Brandenburg ist eine Aktiengesellschaft, die mit den Investments ihrer Aktionärinnen und Aktionäre Bio-Betriebe entlang der gesamten regionalen Wertschöpfungskette unterstützt und untereinander vernetzt.4 Vom Bio-Bauernhof über Obst- und Gemüseverarbeiter bis hin zum regionalen Lieferservice und kooperativen Supermarkt – die Investition in die Partnerbetriebe stärkt die regionale Lebensmittelwirtschaft und sorgt für echte Wertschöpfung. Für mehr Bio-Anbauflächen setzt sich in Zeiten explodierender Bodenpreise die bundesweit aktive BioBoden Genossenschaft ein. Dazu kauft sie für Öko-Landwirtinnen und -Landwirte Flächen und Betriebe, stellt auf ökologische Landwirtschaft um und bewirtschaftet auch selbst.5 Mit einer Mitgliedschaft bei der BioBoden Genossenschaft übernehmen Verbraucherinnen und Verbraucher Verantwortung und können bewirken, dass der Öko-Anteil an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche signifikant ausgebaut wird.